Kollegiale Führung – Organisationen neu denken
Oft haben wir den Eindruck, dass wir mit der Art und Weise, wie wir unsere Organisation führen, steuern oder selbstverwalten, an Grenzen stoßen. Aber welche neuen Antworten gibt es darauf?
Seit Frederic Laloux 2014 seine Forschungsergebnisse „Reinventing Organizations“ veröffentlicht hat, haben sich viele kleine und große Unternehmen auf den Weg gemacht, sich anders zu organisieren. Im Laufe der Jahre sind so eine ganze Reihe belastbarer Strukturen und Prozesse entstanden, auf die wir Berater*innen der Agilen Organisationsentwicklung zurückgreifen können und die dann individuell von der jeweiligen Organisation weiterentwickelt werden können.
Agile Organisationsentwicklung heißt, eine Organisation so in die Lage zu versetzen, dass sie sich kontinuierlich an die komplexen Veränderungen unserer Zeit anpassen und sich weiterentwickeln kann, ohne dabei ihren zentralen Sinn, ihre Identität aus den Augen zu verlieren.
Das Modell der „Kollegialen Führung“ (Oestereich/Schröder) hat sich dabei besonders bewährt. Es ist ein evolutionärer Ansatz, der verschiedene Strukturelemente, Instrumente und Methoden der Selbstorganisation nutzt. Es gibt jedoch ein paar wichtige Grundprinzipien:
- Ein Top-Management, das hinter der Kollegialen Führung steht
- Ein klarer Rahmen, der definiert, was kollegial gestaltbar ist und was nicht
- Eine Kollegiale Kreisorganisation, in der Führung und Verantwortung verlässlich verteilt wird
- Autonomie innerhalb der Zuständigkeit eines Kreises bzw. einer Rolle
- Keine von oben angeordnete Veränderung, sondern Führung nach dem Pull-Prinzip
- Verpflichtende Beratungs-, Reflexions- und Feedbackprozesse
- Eine vertrauensvolle, fehlerkonstruktive, lernende Grundhaltung